Die Zettelwirtschaft

Anwendung

Die Zettelwirtschaft eignet sich für Herausforderungen aller Art. Mit den TeilnehmerInnen, welche vorab mit Bedacht ausgewählt wurden, werden die verschiedenen Kenntnisstände und Perspektiven genutzt.
Das führt zu einer hohen Qualität bei der Analyse des Bevorstehenden und holt alle TeilnehmerInnen beim Schritt 0 ab.

Beteiligung von MitarbeiterInnen, TeamkollegInnen oder KundInnen bei verschiedenen Fragen beispielsweise bei Entscheidungen, welche der Führung bevorstehen, sind damit möglich. Das führt zu tieferer Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema, dem Ausschluss von Mutmaßungen und stärkt den Teamgeist aller Beteiligten enorm.

Ablauf

Da diese Methode nur ein kleiner Teil meines Methodenkoffers ist, kann es vorkommen, dass ich die Zettelwirtschaft als Teil eines Workshop Tages einsetze und sie einflechte. Die Zettelwirtschaft an sich beginnt immer mit der Definition der anstehenden Herausforderung. Durch das gemeinsame Gespräch finden wir heraus, wo man Sicherheit bei der Faktenlage hat und wo beispielsweise noch Beweise für bestimmte Thesen einzuholen sind. Die Challenge besteht darin, die Herausforderung in eine einzige Eingangsfrage zu bringen. Ist dies geglückt, schwärmt man in die benachbarten Bereiche aus.

Dort werden beispielsweise Dinge moderiert abgefragt wie:

  • Wo liegen Deine Bedenken und Ängste?
  • Welchen Sinn und welchen Zweck erfüllt man, wenn man diese Herausforderung angeht?
  • Welche Wirkung möchte man erzielen?
  • Welche Ressourcen, nicht nur Menschen, sondern auch Budgets und Zeit, stehen uns zur Verfügung?

Der Ausgang einer Zettelwirtschaft ist immer das Feld der nächsten, schlauen Schritte. Hier legt man fest, in welcher zeitlichen Reihenfolge welche Schritte gegangen werden sollten um die Herausforderung anzugehen.

Anwendungstipp

Machen Sie sich frei von Entscheidungen, welche Sie nur auf den eigenen Schultern tragen. Meist ist die Verantwortung schon schwer genug zu tragen und die Zeit für Ruhe, beispielsweise um zu überlegen, knapp genug. Hinzu kommt, dass man eine relativ geringe Genauigkeit bei der Ausrichtung von Lösungswegen hat, die man für andere Menschen denkt. Das umfasst MitarbeiterInnen genauso wie KundInnen, welche geführt oder erreicht werden sollen.
Darüber hinaus sorgen Sie für Gemeinschaftssinn und Identifikation eines jeden mit der angepeilten Herausforderung, wenn Sie sie am Prozess von Beginn an beteiligen.
Oft wird die Zettelwirtschaft auch dafür verwendet, Augenhöhe zwischen zwei Kompetenzfeldern zu erzeugen, welche sich gegenseitig brauchen. Das Aufeinandertreffen von Agenturen und Kunden wird von mir oft durch die Methode der Zettelwirtschaft bereichert, da beide Parteien handlungsfähig bleiben und nicht abhängig vom Wissen des Gegenübers sind.

Meine Rolle

Meine Arbeit beginnt bereits im Erstgespräch in welchem noch nicht klar ist, worum es überhaupt geht. Oft erreichen mich Menschen, die irgendwo feststecken oder bereits wissen, das sie ihre Aufgaben mit mehr Freude und Effekt angehen könnten. Das reicht vom einfachen Angestellten bis zum Unternehmenseigner oder Vorstand. Immer häufiger sind es aber auch Unternehmen aus der Kommunikations- und Werbebranche, die den Wert meiner neutralen Arbeit für sich entdecken. Ist die Zettelwirtschaft die passende Methode, bin ich im Rahmen dieser der Moderator. Meine Aufgabe besteht zu Beginn darin, alle TeilnehmerInnen abzuholen und für eine angenehme Stimmung im Raum zu sorgen. Die Personen in meinem Workshops sind offen und haben Spaß. Sie vertrauen mir.
Danach liegt es an meiner Führung, ob die Diskussionen wertschöpfend und wertschätzend verlaufen. Oft hole ich dabei den Fokus zurück oder vertiefe bestimmte Bereiche. Da meine eigene Kompetenz aus der Marketing- und Werberichtung und dem Umgang mit Menschen kommt, kann ich auch inhaltlich Wertvolle Beiträge leisten und mit Mutmaßungen aufräumen. Nicht selten entstehen in den Zettelwirtschaft Workshops Ideen, welche danach tatsächlich umgesetzt werden.

Herkunft

Die Methode der Zettelwirtschaft ist eine Abwandlung des Design for Wiser Actions des Art of Hostings.
Das Büro für Regen aus Vorarlberg hat diese Methode weiterentwickelt und unters Volk gebracht. Da dieses Template in nahezu jedem Bereich der Kommunikation unter Mitmenschen anwendbar ist, kann man es in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen finden und anwenden. Das Copyright des Templates, welches Sie hier herunterladen können liegt bei Richard vom Büro für Regen.

Wollen Sie tiefer in die Zettelwirtschaft einsteigen? Hier finden Sie einen ausführlichen Blogpost dazu.

Links: