[unplanned]
Gespräche über unvorhergesehene Erlebnisse und deren lehren
Worum es geht:
Zu Beginn der Corona Pandemie befand ich mich in Quarantäne in Deutschland. Nachdem rund 4 Wochen ohne Kunden- und nahezu keinem Sozialkontakt, telefonierte ich gelangweilt aufgrund der Situation mit einer Freundin. Im Gespräch kam die Idee auf, Menschen zu ihrem Umgang mit dieser komische Zeit zu befragen. So entstand die Idee von [unplanned].
Innerhalb von 24h entstand die Homepage und kurz darauf alles weitere.
Die ersten Gespräche drehten sich nur um die Corona Pandemie, Reaktionen auf die Einschränkungen und Lösungen, welche daraus von Menschen mit ausgeprägter Veränderungskompetenz in die Welt gebracht wurden.
Mit der Zeit wurde jedoch klar, dass das Thema der Veränderungskompetenz größer als gedacht war. Also suchten wir Menschen mit dieser Gabe. Unabhängig von der Corona Pandemie. Was bestehen blieb, war das Format der aufgezeichneten Interviews über Zoom.
1.550 Minuten
Soviel Zeit wurde in Gespräche bis 2022 investiert. Insgesamt resultierten daraus 62 Interviews.
MARKUS MARIA PROFITLICH
Ein Kindheitsheld spricht über seine Krankheit
Das Interview mit Markus Maria Profitlich, bekannt aus der Wochenshow, war eines der anspruchsvollsten. Er sprach mit gewohntem Humor. Als es um seine Erkrankung mit Parkinson ging, flossen letztendlich Tränen. Glücklicherweise fanden wir einen wertschätzenden Weg zurück in die Fassung.
Warum?
Sicherlich trägt die Initiative, welche aus eigenen Mitteln finanziert und mit eigenen Ressourcen aufgebaut wurde, etwas Selbsttherapie in sich. Gerade zu Beginn einer sehr ungewissen Zeit tat es gut, mit anderen darüber zu sprechen. Da das auf Gegenseitigkeit beruhte, wurden Gespräche authentisch und echt.
Später bewegte mich jedes einzelne Gespräch, in welchem ich gemeinsam mit meinem Gegenüber in die Tiefe dringen durfte. Das Vertrauensverhältnis und die Fragen, welche wie von selbst aus mir heraussprudelten, brachten wundervolle Seiten der Menschen hervor.
Das Projekt hat keinen kommerziellen Hintergrund. Es existiert um zu veranschaulichen, dass von jedem Menschen und jeder Geschichte Inspiration ausgehen kann, wenn man sich die Geschichten erzählt.
Mit der Zeit wurde mir klar, welchen Wert wir mit diesem Projekt in die Welt gebracht haben. Das Zuhören ist ein Geschenk, welches wir uns immer weniger machen. Das Gegengewicht der Gespräche von [unplanned] verkörpert meinem Empfinden nach einen gesellschaftlichen Wert.
Lustige Begebenheit: Ich trug in jedem interview einen rosafarbenen Pullover, eine dunkelblaue Baseballcap und eine Brille ohne Gläser, um Reflexionen der Beleuchtung darin zu vermeiden.
Für das Jahr 2023 habe ich mich entschieden, das Projekt wieder zu beleben. Allerdings nicht mehr im alten Gewand.
