Bürgerbeteiligunng par excellence

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fotocredit: Büro für Zukunftsfragen

An den Tagen des 25.11.2016 und 26.11.2016 wurde ich, nachdem ich mich erfolgreich angemeldet hatte, zu einer Veranstaltung der Stadt Dornbirn in Kooperation mit dem Büro für Zukunftsfragen eingeladen. Das Art of Hosting/EU-Projekt “Learning Village” hatte, nachdem es in Glasgow und Göteborg stattfand, an diesen beiden Tagen Dornbirn erreicht.

Gerne möchte ich euch an dem teilhaben lassen, was dort im Detail geschehen ist:

01. Zusammentreffen / Vorstellen / Impulsvortrag

Nach dem Zusammentreffen von rund 120 Menschen zu einer nicht ganz greifbaren Mission mit der Frage: WIE GELINGT EIN GUTES ZUSAMMENLEBEN IN UNSERER STADT? begann die Vorstellrunde. Jede TeilnehmerIn stellte sich kurz vor und erzählte etwas zu ihrer Person. Darauf folgte die Gruppenbildung von drei Gruppen zum Impulsvortrag. Ich nahm an der englischen Version Teil, welche von Colin Campbell aus Glasgow abgehalten wurde. Er ist Mitinitiator des EU-Projektes und Executive Director bei Assist Social Capital.
Dies nahm ich aus seinem Vortrag mit:

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02. Kontext-Café & Wertschätzende Erkundung

Die erste Gruppenarbeit begann. Wir setzten uns in kleineren Gruppen von vier Personen in einen Stuhlkreis und legten ein Brett als “Tisch” auf unsere Knie. Damit war sichergestellt, dass wir sehr nahe beieinander saßen. Wir beantworteten die Frage, wieso wir an der Veranstaltung teilnehmen und was wir uns davon erwarten. Ich folgte dem Aufruf, und untermalte meine Aussagen mit Filzstift auf das Blatt auf dem von allen getragenen Brett. So sah das etwa aus:

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Mit einer der Gründe, wofür ich an der Veranstaltung teilgenommen habe war, weil ich Art of Hosting und die Methodik in der Praxis kennenlernen wollte. Ich bin der Überzeugung, dass dieser Ansatz mir bei meiner Mission “Den Begriff der Arbeit positiver zu prägen” eine große Hilfe sein kann. Die Zeichnung konkret fragt nach der erfüllenderen Alternative der hierarchischen Unternehmensführung. 

Die Gruppen wurden nach kurzer Zeit und durch ein akustisches Signal neu gemischt und weiter ging es. Fragen wie “Was bist Du bereit beizutragen?” wurden gestellt. Diese hatten zum Zweck, dass man sich selbst darüber bewusst wurde, was man beisteuern möchte und das in Worte oder Zeichnungen manifestiert.

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03. Brücke zum nächsten Tag – Die erste Geschichte

Der nächste Teil der Methodik zum Ende des ersten Tages verlangte das Erzählen einer Geschichte. Folgende Anleitung wurde dafür in den Raum gestellt:
Erzähle eine Geschichte über eine interessante Erfahrung wie Du mit anderen etwas gemacht hast, das für Dich und die Gemeinschaft oder Dein Quartier eine positive Veränderung gebracht hat.

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Die Geschichte wurde in Dreierteams erzählt und von den anderen beiden im Team jeweils reflektiert. Das führte dazu, dass man einerseits aus sich heraus ging, das spontane Erzählen übte und sich im weiteren Sinne die Kreativität und Bedeutung seiner eigenen Rolle ins Bewusstsein rief. So ist es zumindest mir ergangen.

04. Der zweite Tag

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Um 9:30 ging es in den zweiten Tag hinein. Nach wie vor waren rund 120 TeilnehmerInnen anwesend und man ließ den letzten Tag Revue passieren. Tragender Teil des letzten Tages waren das “Gemeinsame Geschichtenerzählen” und das “Pro Action Café”. Fünf TeilnehmerInnen wurden bereits am Vortag ausgemacht, welche ihre Geschichte erzählen sollten. Eine persönliche, umfangreiche Geschichte, welche Erfahrungswerte und Erkenntnisse lieferte. Der Rest der jeweiligen Gruppe hörte zu. Den ZuhörerInnen wurden unterschiedliche Fragen gestellt, anhand welcher sie die Geschichte analysieren und die Ergebnisse danach mitteilen sollten.
fotocredit: Social Capital World Forum – Facebook

Ich landete zufällig in der Gruppe, geleitet durch die Story von Pfarrer Erich der Pfarrei in Dornbirn. Eine sehr reflektierte und authentische Geschichte zu den Herausforderungen und Veränderungen der Kirche in der heutigen Zeit wurde von ihm sehr ergreifend erzählt. Meine Aufgabe war es, die Story zu zeichnen. Hier das Ergebnis:

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Ergebnis dieser Maßnahme war das emotionale Aufladen aller Personen in den Gruppen, genauso wie das erneute Schulen des Zuhörens und Analysierens. Eine super Überleitung und Vorbereitung zum Höhepunkt:

05. Die Kür – Das Pro Action Café

Nach einer kleinen Pause fanden wir uns wieder zusammen in einem großen Raum. Es lagen weiße Plakate auf dem Boden und wir wurden darauf hingewiesen, insgesamt 18 Projekte auf die Blätter zu schreiben. Auf dem Papier sollten ein Titel und eine aussagekräftige Headline stehen. Das jeweilige Projekt wurde von der Ideenmutter oder dem Ideenvater vor allen innerhalb eines beschränkten Zeitfensters vorgestellt und beworben.

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fotocredit: Büro für Zukunftsfragen

Danach bildeten sich wiederum Gruppen von vier Personen. Darunterdie Ideeninhaberin/der Ideeninhaber. Innerhalb von je 15 Minuten, gefolgt vom Wechsel der Teilnehmer pro Projekttisch, wurden folgende Fragen gestellt:

  1. Was ist die Frage hinter der Frage?
  2. Was fehlt hier?
  3. Was sind nächste, sinnvolle Schritte?

Das Ergebnis war ein Plakat, welches pro Projekt aufgehängt wurde. Diese werden nun akribisch dokumentiert. Danach kommt die Stadt Dornbirn auf die ProjektpatInnen zu um über die Umsetzung zu sprechen. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Phase.

Diese Idee durfte ich mit den TeilnehmerInnen zusammen weiterentwickeln:

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Fazit:

Insgesamt hat mir dieses, für mich sehr ungewöhnliche aber sinnhafte Format sehr viel Spaß gemacht. Meine Ungeduld wurde herausgefordert, doch musste ich feststellen, dass wir durch die verhältnismäßig lange, theoretische Phase sehr viel mehr Power für das Pro Action Café hatten, welches nach meinem Empfinden das TUN abbildete.

Die methodische Heranführung an das kollektive Zusammenarbeiten inklusive brauchbarem Ergebnis hat mich beeindruckt. Mir wurden viele Erkenntnisse zuteil, welche sich auf meine Arbeit in den Firmen und mit den Mitarbeitern meiner Kunden anwenden lassen. 

Ein kleines Statement nach dem Learning Village könnt ihr hier sehen

Ein Onlineportal holte die TeilnehmerInnen vor dem Event ab. Hier konnten Fragen gestellt, Ideen eingebracht und Antworten überlegt werden.  Hier ist der Grundtenor der Onlineuser einsehbar

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